In
allen sprach- und stimmtherapeutischen Störungsbildern ist eine differenzierte
Diagnostik eine unabdingbare Voraussetzung für die Behandlungsplanung und Therapie.
Im Bereich der Sprach- und Sprechtherapie sind standardisierte Testverfahren
vorhanden, z.T. auch mit computergestützter Auswertung. In der stimmtherapeutischen Praxis sind objektive, standardisierte
Diagnostikverfahren wohl vorhanden aber noch wenig verbreitet.
Neben der ärztlich-phoniaterischen Diagnostik der organischen Faktoren werden durch den nicht-ärztlichen Therapeuten die konstitutionellen, habituellen und funktionellen Faktoren der Ätiologie der Stimmstörung erhoben.
Die Analyse der klanglichen Eigenschaften der Stimme und die Befunderhebung der Stimmqualität, werden in der stimmtherapeutischen Praxis, zumindest in Deutschland, meistens mit dem Gehör des Untersuchers durchgeführt und erstellt.
Diese Ergebnisse werden möglicherweise durch die subjektive akustisch-auditiven Wahrnehmung des Therapeuten und dessen Ausbildung in
Hörwahrnehmung und apparativer Diagnostik interpretiert und beeinflusst. Es besteht die Gefahr, dass diese subjektiven Auswertungsprozesse nicht in jedem Fall zu demselben Ergebnis mit entsprechenden therapeutischen Konsequenzen führen. Hier bieten sich neue objektive Untersuchungsverfahren an.
Objektive
Stimmuntersuchungsverfahren bieten eine exakte Erhebung des Stimmbefundes vor,
während und nach der Therapie. Die visuelle Darstellung der Stimmparameter
erlaubt eine schnelle Erfassung und Aufklärung des Patienten über seine
individuellen Stimmleistungsmerkmale. Die Motivation des Patienten zur Therapie
kann erhöht werden.
Durch die Etablierung einer standardisierten Diagnostik kann langfristig die geforderte Qualitätssicherung und Dokumentation auch im Bereich der Stimmtherapie erreicht werden.
Vorgestellt werden:
Die kostenlosen Sprech- und Stimmanalysprogramme „PRAAT“
und „Wavesurfer“
.
Elektroglottographie
lingwaves der Fa. WEVOS
Für die Teilnahme an diesem
Workshop ist ein eigenes Laptop unerlässlich.